Vom Donnerstag, dem 12 bis Sonntag, den 15.9. fand in diesem Jahr unser Auslandsausflug statt, wie immer gemeinsam mit den Hessenfliegern.

Anfänglich hatten sich fast 20 Personen angemeldet, leider waren wir letztendlich dann nur 14 Piloten, da einige aus beruflichen Gründen absagen mussten, bzw. ein Flugzeug einen technischen Defekt hatte (dazu später mehr).

Ein kleines Beratungsgremium der Fluglehrer checkte am Dienstag das Wetter hinsichtlich möglicher Ziele. Alles Richtung Süden oder Osten kam gar nicht in Frage, da sich bereits das katastrophale Regengebiet über Österreich und Tschechien abzeichnete, das diesen Ländern und angrenzenden Gebieten wahre Fluten von Wasser und schlimme Schäden brachte.

Aus den verbleibenden Alternativen „Le Touquet“ am Ärmelkanal und Flensburg, die wettermäßig beide gut fliegbar waren, wählen wir Flensburg aus als Basis für unsere Flüge nach Dänemark und Südschweden. Wie sich dann herausstellte wettermäßig eine sehr gute Wahl, das Flugwetter war an allen Tagen sehr schön und problemlos, die Temperaturen erreichten tagsüber gut 20 Grad, es wehte allerdings ein frischer Wind, das ist hier oft so.

Um 1400 Uhr am Donnerstag trafen wir uns in Egelsbach zum Briefing, die Flugzeuge waren bereits gecheckt und betankt. Kurze Zeit später ging es dann los, die Crews hatten individuell ein oder zwei Stopps auf dem Weg nach Flensburg ausgewählt, je nachdem ob IFR oder VFR geflogen wurde.

Vor dem Abflug in EDFE
Vor dem Abflug in EDFE

Die DETLA, bereits am Rollhalt abflugbereit, hatte ein Alternator Problem und bleib traurigerweise zu Hause. Die Werkstatt hatte leider keine Kapazitäten, das Problem kurzfristig zu lösen. So waren wir dann letztendlich nur 14 Teilnehmer, das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Mit Stopps in Hannover, Paderborn, Porta Westfalica, Damme und Rendsburg (unschlagbar preiswert tanken) erreichten die Crews gegen 1900 Uhr Flensburg bei bestem Wetter. Die IFR-Crews hatten es über FL 60 mit leichtem Eisansatz zu tun, auch musste der ein oder andere CB „umschifft“ werden, dafür gab es eine kleine Portion Rückenwind.

Flensburg, Stadt und Förde

Flensburg, Stadt und Förde

Bis die Flugzeuge versorgt waren und die Taxen kamen war es bereits 20 Uhr, und so ging es direkt in die Hotels und von dort rasch zum Essen. Die Teilnehmer waren in zwei Ibis Hotels, eines in der Stadtmitte und eines in Flugplatznähe untergebracht, zwei Personen nächtigten auf der Sanssouci Star, einer im Hafen fest liegenden 53 m langen klassischen Luxusjacht, die als Hotel betrieben wird. Ein ganz besonders tolles Wohnerlebnis!

Am Freitag trafen wir uns dann um 1000 Uhr zum Briefing, es fanden sich die Crews für verschiedene Destinationen in Dänemark zusammen. Viele Crews flogen nach Aalborg im Norden Jütlands, einer modernen aber hübschen Dänischen Universitätsstadt am Limfjord (120.000 Einwohner).

Anflug auf Aalborg

Anflug auf Aalborg

Schnell und unkompliziert kamen wir mit dem Bus in die City und zurück und die Sandwiches als Mittagssnack waren erstklassig. Es gibt viel zu sehen in dieser sympathischen und jungen Stadt. 

Auf dem Rückweg landeten wir als Kontrastprogramm auf der gepflegten privaten 600 m Graspiste in Endelave (EKEL international Airport). Immer wieder ein Erlebnis.

Am Abend hatten wir um 2000 Uhr einen Termin in Hansens Brauhaus, Deutschlands nördlichster Gasthausbrauerei am Flensburger Museumshafen. Glücklicherweise hatten wir morgens schon ausgekundschaftet, wie einfach und gut die Verbindung vom Flugplatz in die Stadt mit dem Bus ist. Von dieser machten wir Gebrauch und erreichten pünktlich, durstig und hungrig unseren reservierten Tisch. Das Bier wird dort selbst gebraut und kann mit dem beliebten „Flens“ durchaus mithalten, das Essen war reichlich und sehr schmackhaft. Die Gespräche kreisten selbstverständlich um die Erlebnisse des Tages und die Planung der Folgetage.

Am Sonnabend (so heißt der Samstag im Norden) ging es dann für die Crews auf weitere Erkundungstouren zu einigen dänischen Flugplätzen und Graspisten, wieder wurde auch tw. nach IFR geflogen.

Good Times in the Air – die Crews des Ausfluges

Good Times in the Air – die Crews des Ausfluges

Zwei Crews wollten gerne nach Schweden und flogen zum kleinen Flugplatz Höganäs, nördlich von Helsingborg an der schwedischen Westküste. Dort wechselte das Verkehrsmittel auf Fahrrad, um zum nahegelegenen Ort und einem schwedischen Snack zu gelangen. Alles sehr beschaulich aber unbedingt empfehlenswert.

Auf dem Weg zurück nach Flensburg nutzten die Crews noch den VFR Korridor quasi mitten durch Kopenhagen, ein ganz besonderes Erlebnis mit tollen Aussichten über Stadt und Hafen. Abends traf man sich direkt nach den Ausflügen noch beim empfehlenswerten Kroaten auf dem Flensburger Flugplatz um die Ausflüge noch einmal Revue passieren zu lassen. Das ein oder andere Bierchen ging dabei durch durstige Kehlen.

An den zwei Flugtagen wurden in Dänemark die Flugplätze Aalborg, Endelave, Maribo, Samsoe, Kalundborg, Stauning (mit Oldtimermuseum) und Sindal besucht, die Nordspitze Dänemarks, Skagen umflogen sowie Höganäs in Schweden besucht.

Skagen, die Nordspitze Dänemarks

Skagen, die Nordspitze Dänemarks

Alles ist sehr unkompliziert, grenzüberschreitend benötigt man bis auf Ausnahmen allerdings Flugpläne. Enroute einfach auf den veröffentlichten Informationsfrequenzen melden, die bieten guten Service für IFR und VFR aus einer Hand. Einen Flugleiter braucht es an den kleinen Plätzten nicht, einfach „blind“ funken und landen. Landegebühr wird auf Vertrauensbasis in den Briefkasten getan oder mit anderen Zahlungsmitteln erledigt. Wirklich überall haben wir freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen. An vielen Plätzen gibt es Fahrräder leihweise und eine Tour in die umliegenden Ortschaften lohnt sich, auch gibt es einige schöne Badestrände und viel wunderbare Natur.

Die Inseln der dänischen Südsee lassen bei gutem Wetter ein bisschen Karibik- Feeling aufkommen.

Dänische Südsee
Dänische Südsee

Dänemark ist nicht nur eine Reise wert!

Eine Crew war mit unserer Cessna bereits am Samstag heimgeflogen, die anderen flogen am Sonntag bei ebenfalls bestem Wetter über Rendsburg, Bremen oder Rotenburg/Wümme zurück und erreichten am Nachmittag gut gelaunt und um einige Erfahrungen reicher unseren Heimatplatz EDFE.

Wohin wird es wohl 2025 gehen? Schaun wir mal!

 

Fotos: Udo Haubmann und Daniel Pinto dos Santos

Kurzbericht: Peter Ahlers